Saturn in den Fischen

In letzter Zeit habe ich viel über die Fische–Jungfrau-Achse nachgedacht. In meinem Leben habe ich schon immer viele unglaublich tolle Menschen mit starken Jungfrau-Placements angezogen. Doch in den letzten Monaten und Jahren habe ich zunehmend auch die kontrollierende, kritische und übermäßig detaillierte Seite der Jungfrau-Energie persönlich erlebt. Und ich wäre ja nicht die Astrologin, die ich bin, wenn ich mich nicht auf die Suche nach einer astrologischen Erklärung gemacht hätte ;-)

Fündig geworden bin ich schnell: Der Saturn-Transit durch die Fische hat sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. Saturn ist schließlich jener Planet, der uns auffordert, die Arbeit zu investieren, genau hinzusehen und zu prüfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ich sehe ihn gerne liebevoll als den „grummeligen Großvater“, der zwar streng ist, aber genau weiß, dass sich jede Anstrengung langfristig auszahlen wird. Nicht ohne Grund sagt man, dass von Saturn regierte Menschen oft später Erfolg im Leben haben – dafür aber nachhaltig und beständig.

Am 7. März 2023 ist Saturn in das Zeichen Fische eingetreten und dort bis zum 25. Mai 2025 geblieben. Danach hat er einen kurzen „Schnupperkurs“ im Widder gemacht – vom 25. Mai bis zum 1. September 2025 –, bevor er am 1. September 2025 noch einmal in die Fische zurückgekehrt ist. Dort verweilt er bis zum 14. Februar 2026, passend zum Valentinstag – ein kleines Geschenk für die flexiblen Zeichen (die kardinalen Zeichen werden sich vielleicht etwas weniger freuen, haha). Danach geht es weiter in den Widder, wo er bis zum 13. April 2028 bleibt.

Das bedeutet: Unsere sensiblen, mystischen und spirituellen Fische-Lieblinge werden in diesem Zeitraum besonders geprüft. Alle persönlichen Planeten in diesem Zeichen werden vom strengen Saturn genau unter die Lupe genommen. Alles, was keinen Bestand hat, wird entfernt – und das kann durchaus schmerzhaft sein. Denn Fische, deren Herrscher Neptun der Planet der Auflösung, Träume, Inspiration und Spiritualität (aber auch der Illusion und des Unbewussten) ist, mögen die harsche Realität des Saturn naturgemäß nicht so gern.

Saturn fordert hier Klarheit: Welche Illusionen müssen der Realität weichen? Was darf losgelassen werden, damit die Zukunft weitergehen kann?

Natürlich betrifft das nicht nur die Fische, sondern alle veränderlichen Zeichen. Die Zwillinge und Schützen bekommen die Energie zwar „nur“ im Quadrat ab, was etwas sanfter ist als die Konjunktion oder Opposition, doch auch sie spüren den Druck. Am stärksten wirkt Saturn auf Fische-Placements, die in direkter Konjunktion stehen, und auf Jungfrau-Placements, die die Opposition erleben.

Wenn man sich das aktuelle Weltgeschehen anschaut, überrascht es also wenig, dass ich in letzter Zeit auch viel Schattenenergie von Jungfrauen erlebt habe. Saturn zwingt uns zum Loslassen – und gerade im Zeichen der Fische trifft das auf die Jungfrau-Energie, die für ihr starkes Bedürfnis nach Kontrolle, Struktur und Planung bekannt ist. Viele spüren momentan diesen inneren Konflikt zwischen Kontrolle und Vertrauen besonders deutlich. Und naturgemäß versuchen Jungfrau-Placements, durch übermäßiges Strukturieren, Planen und Kontrollieren mit den Veränderungen umzugehen, mit denen das Leben sie gerade konfrontiert. Das kann dann auch gern mal zum Leidwesen anderer gehen (besonders wenn der eigene Mond in den Fischen steht, Saturn ohnehin schon genug Kontrolle und Begrenzung bringt und man besonders empfänglich ist, wenn von außen oder durch andere Menschen noch mehr dieser Energie ins Leben kommt, haha).

Aber das lehrt uns die Astrologie zum Glück auch: Mitgefühl. So wie sich ein Steinbock in die Arbeit stürzt, ein Widder ins nächste Workout und ein Schütze ins nächste Abenteuer, hat jedes Zeichen seinen eigenen Weg der Kompensation, wenn es ungemütlich wird.

Und vieles ist derzeit im Umbruch: Generationsplaneten wechseln ihre Zeichen und leiten neue Epochen ein. Kontrolle ist energetisch kaum möglich, und das Universum fordert uns an allen Ecken auf, zu vertrauen, uns hinzugeben und den Prozess zuzulassen – selbst wenn wir das Land am Horizont noch nicht sehen. Vielleicht ist es also an der Zeit, statt zu spalten, zu erkennen, dass jeder von uns auf seine Weise versucht, Stabilität zu erzeugen – und dass diese Wege eben sehr unterschiedlich aussehen können.

Wenn Saturn im Februar 2026 endgültig in den Widder wandert, endet nicht nur ein Zeichenzyklus, sondern ein kompletter Tierkreiszyklus, der mit dem Widder beginnt und mit den Fischen schließt. Es startet also ein neuer, rund 29,5 Jahre langer Saturn-Zyklus – und auf dessen Auswirkungen dürfen wir alle sehr gespannt sein.

Was sind deine Erfahrungen mit dem Saturn-Transit in den Fischen?